Nosferatu

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Live Mitschnitt von Wilfried Kaets

Kurz und knapp

Stummfilmklassiker nach Motiven des Schauerromans „Dracula“ von Bram Stoker.
Graf Orlok kontaktiert den Häusermakler Knock, um ein Haus in Wisborg zu erstehen. Knock schickt daraufhin seinen Sekretär Hutter nach Transsylvanien, damit dieser mit dem Grafen den Kauf abwickeln kann. Hutters Frau Ellen befürchtet vor seiner Abreise Schlimmes. Nach langer Reise erreicht Hutter das Schloss des seltsamen Grafen.
Beim Aufwachen am nächsten Morgen entdeckt Hutter seltsame Bissmale am Hals, ahnt aber noch nicht, welchem Grauen er gegenübersteht. Während der Vertragsunterzeichnung fällt dem Grafen dann ein Bild von Ellen in die Hände und er bemerkt ihren schönen Hals. Am nächsten Tag forscht Hutter im Schloss und findet Orlok schlafend in einem Sarg. Als er dann noch die unheimliche Abreise des Grafen am Abend beobachtet, verlässt er in Sorge um seine Frau fluchtartig das Schloss. Ein Wettlauf auf Leben und Tod beginnt…

„Nosferatu“ gilt als Vorläufer unzähliger Vampir- und Horrorfilme. Noch zur Stummfilmzeit gedreht setzte er Maßstäbe für nachkommende Generationen von Regisseuren.

Murnau verstand, die Technik des Mediums gezielt einzusetzen, um den Schrecken aus der Fremde in die vertraute Umgebung zu transportieren. Die Natur, die Häuser und insbesondere Nosferatu selbst erhalten eine unheimliche Physiognomie. Murnaus ausdrucksstarke Bildsprache beeindruckt im Vergleich mit zeitgenössischen Filmen.

Durch die vielen natürlichen Dekors und die nicht überzeichnete Darstellung ist
der Film heutigen Produktionen sehr nahe.

Musik

Neue Musik für Flügel und Cembalo: Wilfried Kaets

Die Musik ist in Reminiszens an die großen Stummfilmmusiken der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts angelegt. Als für die Zeit typische Mischung aus Kompilation (also der Verwendung bereits existierender Musikstücke) und Komposition. Die Musik soll sol klingen, wie es 1921 in einem Kino mit dem typischen Kinomusiker an Flügel oder Kinoorgel hätte sein können und und dadurch dem Zuschauer ein besonderes Zeit- und Emotionskolorit präsentieren.

Die kompilierten Abschnitte der Musik verwenden vor allem Musik der damals am häufigsten genutzten bürgerlichen romantischen Komponisten wie Mendelssohn-Bartholdy, Schumann und Tschaikowski, aber auch – vor allem für die „spannenden“ oder temporeichen Abschnitte – Kompositionen aus den damals berühmten Filmmusiksammlungen, z.B. den „Motion Picture Moods for Pianists and Organists“, die Ernö Rappé 1924 herausgegeben hat.
Darin finden sich konkret für den praktischen Kinoeinsatz geordnet nach Schlagworten, Hunderte von Stücken zu Themen wie „Ungeduld“, „Horror“, „Liebeswerben“, „Autorennen“, „indianische Kriegstänze“, „Gruselstimmung“ uvam. . Zum Teil als Auszüge von Werken bekannter Komponisten (z.B. Weber „Freischütz“, Wagner „Holländer“, Schumann „Kinderszenen“, Mendelssohn „Lieder ohne Worte“), zum anderen aber auch speziell von Kinokomponisten wie Huppertz („Die Nibelungen“ von Fritz Lang) oder Kempinski (berühmt geworden durch seine Musik für Stroheims „Greed“) sozusagen „auf Mass“ angefertigte kurze Stücke.

Daneben gibt es einen Teil festgelegter bzw. als augenblicksbezogen einsatzbare Module gestalteter Neukompositionen, die zum einen die Übergänge zwischen den kompilierten Teilen verknüpfen, zum anderen aber auch bestimmten Szenen ihre besondere musikdramaturgische Stimmung geben sollen.

Regie

Friedrich Wilhelm Murnau (auch F. W. Murnau, * 28. Dezember 1888 als Friedrich Wilhelm Plumpe in Bielefeld; † 11. März 1931 in Santa Barbara, Kalifornien) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Filmregisseure der Stummfilmära.
Sein vom Expressionismus beeinflusstes Schaffen, seine psychologische Bildführung und die damals revolutionäre Kamera- und Montagearbeit Murnaus eröffneten dem jungen Medium Film völlig neue Möglichkeiten.

1919 kehrte Murnau nach Berlin und begann für den Film zu arbeiten. Mit dem Film „Der Bucklige und die Tänzerin“ begann eine höchst fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor Carl Mayer, der in der Folge noch für sechs weitere Filme Murnaus die Bücher schrieb.
Sein berühmtester Film aus dieser Zeit ist Nosferatu, eine Symphonie des Grauens von 1922 mit Max Schreck in der Titelrolle, eine Verfilmung von Bram Stokers Dracula, die aber aufgrund von Lizenzproblemen umbenannt werden musste.

Für die UFA inszenierte er 1924 den Film „Der letzte Mann“, in dem Emil Jannings einen Hotelportier verkörpert, der zum Toilettenmann degradiert wird und daran zerbricht. Die in diesem Film von Murnau und dem Kameramann Karl Freund verwendete „entfesselte“ oder auch „fliegende“ Kamera befreite die Kamera von ihrer Statik und ermöglichte völlig neue Perspektiven (um z.B. den Rauch einer Zigarette zu verfolgen, schnallte Freund die Kamera an eine Feuerwehrleiter und bewegte diese).

Ferner führte Murnau in diesem Film die „subjektive Kamera“ ein, die das Geschehen mit den Augen einer handelnden Person wiedergibt. Murnaus Fähigkeit, mit rein filmischen Mitteln eine Geschichte zu erzählen, zeigt sich auch darin, dass er in diesem Film fast ganz auf Zwischentitel verzichten konnte, was für die Stummfilmzeit höchst ungewöhnlich ist.

Die Reihe seiner in Deutschland geschaffenen Filme schloss Murnau 1926 mit Tartüff (nach Molière) und Faust – eine deutsche Volkssage ab.

Murnaus Erfolge in Deutschland und vor allem die amerikanische Fassung seines „Der letzte Mann“ im Jahre 1925 hatten Hollywood auf ihn aufmerksam gemacht. Murnau erhielt ein Vertragsangebot des amerikanischen Produzenten William Fox, der ihm volle künstlerische Freiheit zusicherte. Sein erster in den USA inszenierter Film „Sunrise“  gewann bei der allerersten Oscar-Verleihung 1927 drei Oscars, erfüllte jedoch die kommerziellen Erwartungen nicht ganz. Aus diesem Grunde und wegen der zunehmend schwieriger werdenden wirtschaftlichen Situation der Firma Fox und der Lage in Hollywood an der Schwelle zum Tonfilm musste Murnau bei seinen folgenden Filmen zunehmend Eingriffe in sein künstlerisches Konzept hinnehmen; bei dem Film „City Girl“ wurde er sogar als Regisseur abgelöst, und ohne seinen Einfluss wurde nachträglich eine Tonfassung hergestellt.

Von den Zwängen Hollywoods enttäuscht, kündigte Murnau 1929 den Vertrag mit Fox. Nach einem ergebnislosen Versuch, wieder in Berlin mit der UFA ins Geschäft zu kommen, kaufte er sich eine Segelyacht, fest entschlossen, seinen nächsten Film allein nach seinen eigenen Vorstellungen zu realisieren, und fuhr nach Tahiti, um dort mit dem Regisseur und Dokumentarfilmer Robert J. Flaherty den Film „Tabu“ zu drehen. Während der Dreharbeiten gab es erhebliche Schwierigkeiten mit der die Drehkosten finanzierenden Filmmaterial-Firma. Schließlich trennte sich Murnau von Flaherty, der stärkere Dokumentarfilmambitionen hatte, und produzierte den Film auf eigene Kosten. Der auf der Insel Bora Bora ausschließlich mit einheimischen Laiendarstellern gedrehte Film wurde zu einer stilbildenden Mischung aus Dokumentation und Melodram. Der Vertrieb des von Murnau selbst finanzierten Films, für den er sein gesamtes Vermögen aufgewendet und sich hoch verschuldet hatte, wurde von der Firma Paramount übernommen, die von dem Film so beeindruckt war, dass sie Murnau einen Zehnjahresvertrag anbot.
Die Premiere des Films am 18. März 1931 erlebte Murnau aufgrund eines Autounfalls jedoch nicht mehr.

Filme von Friedrich Wilhelm Murnau
Auswahl, die von Wilfried Kaets in der Vergangenheit mit Musik live als Konzert aufgeführt wurden:

• 1921: Schloß Vogelöd
• 1922: Der brennende Acker
• 1922: Nosferatu, eine Symphonie des Grauens
• 1922: Phantom
• 1924: Die Finanzen des Großherzogs
• 1924: Der letzte Mann
• 1926: Tartüff
• 1926: Faust – eine deutsche Volkssage
• 1927: Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen (Sunrise – A Song of Two Humans)
• 1930: City Girl
• 1931: Tabu

 

Referenzen zum Film

Überblick
Darsteller
Neue Musik für Klavier, Cembalo und Schlagwerk von Wilfried Kaets. Alternative Musiken für Klavier und Cembalo sowie für Orgel und Schlagwerk.