up down

"Der Mann mit der Kamera" ("Tschelowek s kinoapparatom")

Fr. 28.08.2009
21.00 Uhr
Rochuskirche
Kostenbeitrag: 6,50 Euro einheitlich

Infos zum Film - kurz und knapp

Kurzüberblick

UDSSR 1929
Regie und Kamera: Dziga Vertov
Vorverkauf: Concertkasse Johnen, Venloerstr. 654 in Koeln Pfarrbuero der Kirchengemeinde, Weißdornweg, 91 in Koeln-Bickendorf

Inhal

"Der Mann mit der Kamera"
ist ein Dokumentarfilm besonderer Art, ein poetischer und reflexiver Dokumentarfilm. Einerseits sollte Vertov mit ihm zum Gefolgsmann der sowjetischen Ideologie werden, andererseits aber humanisierte er diese, indem er den Menschen und das menschliche Leben in den Mittelpunkt stellte. Dadurch setzte sich Vertov gegenüber der stalinistischen Regierung ins Aus, die seinen Film als kamera"formalistisch" brandmarkte und verbot.

Er zeichnet das Leben in einer modernen russischen Stadt der 1920er Jahre, einer Stadt, in der Verkehr, Industrialisierung und Bevölkerungsdichte eine faszinierende und zugleich inhumane Qualität annehmen.
Und zugleich setzt er diesen Bildern den Menschen an sich entgegen, dem Menschen, der seinen Platz in der Gesellschaft und im Leben sucht.

Es gibt eine beeindruckende Sequenz in dem Film, in der Verlobung, Heirat, Altern, Tod und Geburt in einen Zyklus gesetzt werden. Die suggestive Kraft der Großstadt geht schlagartig unter, indem man eine Frau auf dem Sterbebett, Trauernde und eine Geburt sieht. Das Paar, das sich das Ja-Wort gibt, erzeugt in dem Film eine viel stärkere Zäsur, als alle wild herum fahrenden Straßenbahnen, die durch einen Zeitraffer auch noch karikiert werden.

Man erwartete damals von Vertov einen Film für die Mission des Sowjetsozialismus und er aber lieferte eine Mission für die Humanität.

Fassung

Neue Musik für Zupforchester: Michael Nyman (bekannt von vielen Filmmusiken für Peter Greenaway-Filmen) Die Minimal Music des beruehmten englischen Komponisten Michael Nyman verstaerkt sowohl den Film , als auch entwickelt sie eine eigene Dynamik und emotionale Schicht.
Die Bearbeitung fuer das JugendZupfOrchester NRW stammt vom kuenstlerischen Leiter Christian de Witt.

Ausführende

Veranstalter: Katholische Kirchengemeinde BiOs und Landesmusikrat NRW in Kooperation mit dem Jugend-Zupforchester NRW, der Medienzentrale im Erzbistum Köln und dem kath. Bildungswerk Köln
Jugend-Zupforchester des Landes NRW
(Auswahlorchester von Preisträgern der "Jugend musiziert" - Wettbewerbe)

Leitung: Christian de Witt

Infos

Stirb und Werde ! Die Fragen des Woher und Wohin des Lebens werden an diesem Abend angesprochen in dem poetischen "inszenierten Dokumentarfilm" des berühmten russischen Regisseurs.
Nach der Vorführung besteht die Möglichkeit zum Gespräch im Pfarrhaus,
Eine Veranstaltung der katholischen Kirchengemeinde BiOs in Kooperation mit der Medienzentrale im Erzbistum Köln und dem kath. Bildungswerk in der Stadt Köln.

Der Klang von Mandolinen und Gitarren der Minimalmusic von Michael Nyman werden dem Stummfilm eine zusätzliche, neue besinnliche Qualität geben.
Kein kraftvoller Rausch mehr, sondern zur Besinnung anregende Kaskaden im besonderen akustischen Raum einer Kirche.

Man kann und darf nun im Kirchenraum neugierig und offen sein, man kann und darf ihn visuell und akustisch neu wahrnehmen - vielleicht ein möglicher Weg des Gottsuchens auch einmal abseits bekannter oder sogar ausgetretener Pfade ?!