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"Das Salz Swanetiens"

Sa. 29.06.2013
19.00 Uhr
Filmforum im Museum Ludwig, Köln

Infos zum Film - kurz und knapp

Kurzüberblick

Jim Shvante - Das Salz Swanetiens

UDSSR (Georgien) 1930
R: Michail Kalatosow

L: ca. 60 min.
Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Drehbuch: Sergej Tretjakow
Kamera: Michail Kalatosow

Ein Projekt im Rahmen der Reihe "Filme aus Georgien - Retrospektive Michail Kalatosow"

Inhalt

Uschguli ist eine Gemeinde Oberswanetiens, gelegen im Herzen des Großen Kaukasus, umgeben von wehrhaften Türmen. Das Leben der Bewohner dieser Region folgt einem eigenen Rhythmus und ist von harter Arbeit bestimmt: der Schafzucht und Wollverarbeitung, dem Brechen und Transportieren von Steinplatten, dem Trotzen der manchmal launischen Witterung. Hier haben sich uralte Traditionen erhalten, etwa merkwürdige Geburts- und Beerdigungsriten. Die Beschaffung des für Mensch und Vieh lebenswichtigen Salzes ist immer wieder ein gefährliches Unterfangen, doch der Sowjetstaat ermöglicht den Bau einer Straße, die die Region zugänglicher machen wird.

Fassung

Neue Musikfassung für Klavier solo von Wilfried Kaets

Zum Film Dokumentarfilm über eine durch Armut und Aberglauben gekennzeichnete, unaufgeklärt-archaische Gesellschaft im asiatischen Teil der UdSSR. Die starke Spannung des Films erwächst aus dem Kontrast zwischen den ästhetisch vollkommenen Aufnahmen und den katastrophalen Zuständen, die sie zeigen.

Über den Regisseur

Michail Kalatosow (russisch Михаил Константинович Калатозов, gebürtig Micheil Kalatosischwili georgisch მიხეილ კალატოზიშვილი; * 28. Dezember 1903 in Tiflis; † 27. März 1973 in Moskau) war ein georgisch-russischer Filmregisseur. Seine frühen Filme waren unter Stalin verpönt, später gewann er internationale Preise.

Er studierte Wirtschaftswissenschaften. Ab 1925 arbeitete er als Filmschauspieler in den Studios von Goskinprom Grusii. Bald begann er damit, Filme zu schneiden und selbst zu drehen. 1928 produzierte er seinen ersten kurzen Dokumentarfilm "Ihr Königreich", drehte zwei Jahre später den ersten Spielfilm. Sein zweiter Film, Das Salz Swanetiens (1930) gilt als wegweisende Arbeit des jungen sowjetischen Dokumentarfilms. Er ist berühmt für seine schönen Bilder und den sensiblen Blick auf das harte Leben in einem abgelegenen kaukasischen Dorf. Die sowjetischen Behörden warfen ihm jedoch vor, im Widerspruch zur Staatsideologie zu stehen. Der dritte Spielfilm "Der Nagel im Stiefel" wurde mit der gleichen Begründung verboten.

Kalatosow durfte acht Jahre lang keine Filme mehr drehen und musste sich auf Verwaltungsaufgaben in der georgischen Filmindustrie beschränken. 1939 wurde er Hauptverwalter der sowjetischen Spielfilmproduktion. In dieser Funktion arbeitete er für eine kurze Zeit als sowjetischer Kulturrepräsentant in Los Angeles. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Stellvertretender Minister für Filmproduktion und nahm 1950 wieder seine Regie-Karriere auf.

Sein Film Die Kraniche ziehen (1957), der eine vom Krieg zerstörte Liebe schildert, gewann die Goldene Palme beim Film-Festival Cannes 1958. Der in spanischer Sprache und mit kubanischen Schauspielern und Mitarbeitern gedrehte Streifen Ich bin Kuba (1964), eine surreale Hymne auf die kubanische Revolution, den die Sowjetunion 30 Jahre lang ins Archiv verbannte, erhielt 2004 in Cannes eine Mention Découverte, eine Belobigung als Entdeckung des Jahres. Er wurde in den 1990er Jahren von Francis Ford Coppola und Martin Scorsese auf den internationalen Markt gebracht.
1969 drehte er Das rote Zelt, eine sowjetisch-italienische Koproduktion mit Sean Connery und Claudia Cardinale in den Hauptrollen.

Infos

Anfahrt:
Filmforum im Museum Ludwig,Köln

Veranstalter:
Allerweltskino e.V. Köln

Kuratorin:
Irina Kurtishvili