

Buster Keaton´s "Der General"
USA 1926 Regie: Buster Keaton, Clyde Bruckman Darsteller: Länge: ca. 80 min. Präsentation auf Großleinwand im originalen Stummfilmformat und mit historisch korrekter reduzierter Geschwindigkeit Neue Musikfassung für Orgel: Wilfried Kaets |
Kurzinhalt:
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Werbetext/Jingle:
Empfohlen ab 8 Jahren und für Eltern und Großeltern
Wie war das eigentlich damals im Kino zur Stummfilmzeit? Mit Hilfe des Stummfilmmusikers Wilfried Kaets zeigen wir, wie Kino in den Tagen ohne Ton ausgesehen hat.
Zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs. Lokomotivführer Johnny hat zwei große Lieben: seine Lokomotive "Der General" und Annabelle, seine Freundin.
Als eines Tages die gegnerischen Soldaten seinen Zug klauen, nimmt Johnny sofort die Verfolgung auf. Zu Fuß, mit der Draisine und schließlich mit einer zweiten Lok überwindet er alle Hindernisse, die die Gegner ihm in den Weg legen.
Im gegnerischen Hauptquartier angekommen, entdeckt er seine Freundin Annabelle, die im entführten Zug saß. Johnny weiß, was er zu tun hat: Er muss Annabelle befreien und seine Lokomotive, den "General", zurückklauen! Und Johnny hat auch etliche fiese Tricks drauf, wie man gegnerische Züge aufhalten kann....
Zum Film:
Das Werk entstand auf dem Höhepunkt von Keatons Ruhm und gilt als eine der teuersten Komödien der Stummfilmära. Der Misserfolg der Produktion bei Publikum und Kritikern brachte das Ende von Keatons künstlerischer Unabhängigkeit. Als Ende der 1950er Jahre seine mittlerweile vergessenen Stummfilme wiederentdeckt wurden, stand The General im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Seither zählt der Film innerhalb der Rezeption aufgrund seiner stringenten Dramaturgie und ambitionierten Bildgestaltung zu den bedeutendsten Komödien der Filmgeschichte.
Zu den Dreharbeiten:
Am 8. Juni 1926 begannen die Dreharbeiten.
Gedreht wurde auf 35 mm mit meist drei Kameras, manchmal vier, wobei eine Einstellung – von Ausnahmen abgesehen – stets mit zwei Kameras gefilmt wurde. Wie üblich wurde ohne vorgefertigtes Drehbuch gearbeitet. Der Drehplan für den nächsten Auch während der Dreharbeiten war Keaton offen für Improvisationen
Auf dem dramatischen Höhepunkt sollte eine Lokomotive über eine in Brand gesetzte Brücke fahren und dabei in die Tiefe stürzen. Für diese Szene verzichtete Keaton auf die Verwendung eines Modells. Über den Fluss wurde eigens eine etwa 70 Fuß lange Eisenbahnbrücke konstruiert. Eine der alten Lokomotiven wurde mit einer Puppe im Führerhaus besetzt und in Gang gesetzt.
Neben einigen 100 Darstellern, die als Soldaten der Unionstruppen vor der Kamera standen, kamen über 3000 Schaulustige aus dem ganzen Land, um der Szene, die nur einmal gedreht werden konnte, beizuwohnen. Als die Lokomotive die Mitte der Brücke, auf der ein Feuer entzündet worden war, überquerte, wurden vorbereitete Sprengsätze gezündet. Das Lokomotiven-Wrack blieb noch Jahrzehnte lang als Touristenattraktion im Flussbett liegen und wurde erst im Zuge des Zweiten Weltkriegs entfernt, als der Stahl zu Kriegszwecken gebraucht wurde. Die Einstellung kostete alleine rund $ 42.000 – dies entspricht heute ungefähr $ 525.000 – und gilt als teuerste der ganzen Stummfilmepoche.