Neue Musik für Klavier solo von Wilfried Kaets.
Die Musik kombiniert die (z.T. bewußt überstilisierte) Vision der
Einfachheit des Landlebens aus Sicht der Großtstadtbewohner mit der
inhaltlichen Dramatik des Films und der Entwicklung seiner
Protagonisten. Vieles, was zunächst "harmonisch" und "positiv einfach"
erscheint, wird im Verlaufe verfremdet, ausgehöhlt, erweist sich als
trügerisch-brüchige Imagination und wird in Wirklichkeit härter,
unbeweglicher, verhafteter in den bekannten Idiomen.
Die Klavierkomposition von Wilfried Kaets nutzt - vor allem zu Beginn
des Films - die Gegenüberstellung schlichter amerikanischer
Volkslieder aus der Siedlerbewegung mit harmonisch komplexen 30er
Jahre-Jazztiteln von Billy Holliday uam., wenn sich der Bauernsohn und
die Kellnerin begegnen und schafft dadurch eine besondere Atmosphäre.
Sie beschreibt Räume beschreiben und emotionalisiert diese (z.B. die
Weite der Weizenfelder, inmitten deren die Farm liegt).
Sie setzt Ausrufezeichen und dimensioniert Personen, um deren innere/
äußere Entwicklungen anzudeuten bzw. vorwegzunehmen.
Die Filmmusik gliedert die Szenen, indem über einer zusammenhängenden
inhaltliche Sequenz ein wiederkehrendes Motiv abgewandelt wird oder
eine erkennbare Klangfarbe Zusammenhalt schafft. |