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Inhalt - "Die freudlose Gasse"

In der von Armut geprägten Melchiorgasse im Wien des Jahres 1921 gibt es neben verarmten Bürgern und Lumpenproletariat nur zwei wohlhabende Menschen: Den Fleischer Josef Geiringer und Frau Greifer, die einen Modesalon mit angeschlossenem Nachtklub betreibt. In diesen Nachtklub zieht es die wohlhabenden Bürger Wiens. An den Nachtklub angegliedert ist das Stundenhotel „Merkl“, in dem u.a. Frauen ihren bei Frau Greifer aufgenommenen Kredit mit sexuellen Dienstleistungen abbezahlen.Während sich die einen durch einen Aktienbetrug bereichern, fallen andere dadurch in die Armut. Derweil geschieht ein Mord, von dem schrittweise deutlicher wird, dass er von einer jungen Frau aus Eifersucht verübt wurde.

Am Ende des Films tötet Else aus Verzweiflung den Fleischer, da dieser ihr kein Fleisch geben will, und die armen Einwohner der Straße wenden sich gegen die Reichen, nachdem sie Geräusche aus dem Nachtklub
hören, und beginnen, mit Steinen zu werfen. Dabei entzündet sich das Gebäude, und ein bettelarmes Paar stirbt in den Flammen. Hoffnung, aus der Melchiorgasse jemals herauszukommen, besteht am Ende nur für Grete
Rumfort, die von einem amerikanischen Rot-Kreuz-Offizier Aussicht auf ein besseres Leben erhält.

Die freudlose Gasse wendet sich von expressionistischer Metaphorik ab und der von Inflationgezeichneten Nachkriegsrealität zu. Die Handlung des Films Die freudlose Gasse verläuft in mehreren parallelen Ebenen,
die miteinander verwoben sind und am Ende miteinander verschmelzen. Die Bauten stammen von Hans Söhnle und Otto Erdmann. Der Film begründete Georg Wilhelm Pabsts Renommee als führender Regisseur des
deutschen Filmrealismus.Trotz eines Happy-Ends, das entgegen der literarischen Vorlage als Zugeständnis an die Produzenten und das Publikum gedreht wurde, wurde der Film in vielen Ländern zensiert und gekürzt. Die Fassung, die bei der Uraufführung am 18. Mai 1925 in Berlin gezeigt wurde, hatte noch eine Länge von 3738 m. In der Nacht vor der Uraufführung hatte Pabst mit seinem Cutter Mark Sorkin noch „einige wichtige Szenen“ entfernt, die der Kinobesitzer bemängelt hatte.