

Experimentelle Stummfilme
Experimentelle Stummfilme
der französischen
und deutschen Avantgarde
der zwanziger Jahre
mit Livemusik
Filme von:
Man Ray
Fernand Léger
Viking Eggeling
Hans Richter
u.a.
Komposition:
Wilfried Kaets
Zu unterscheiden sind grob vier Stilrichtungen, die sich allerdings überschneiden, ineinandergreifen, gegenseitig zitieren oder voneinander abgrenzen:
Absoluter Film
Ihre Filme, die von allem Gegenständlichen befreit sind, definieren sich über das rhythmische Spiel der Farben und Formen, sind also weniger dem Medium Film verhaftet als vielmehr der Malerei, als deren zeitgerechte Weiterentwicklung sie sich begreifen. Die von Walter Ruttmann in Deutschland begonnene Bewegung des "Absoluten Films" spiegelt sich wenige Jahre später im französischen CINÉMA PUR. Hier machen sich junge Künstler, angeregt durch den impressionistischen Film auf die Suche nach dem "reinen" Film. Doch anders als die impressionistischen Filmkünstler vor ihnen, suchten die jungen Künstler, die sich bewusst "Avantgardisten" nennen, nicht die kommerzielle Filmproduktion zu reformieren, sondern sind sich der Randexistenz ihrer Kunst wohl bewusst. In Filmkunsttheatern und Filmclubs finden ihre experimentellen Kurzfilme ein gleichgesinntes Publikum. Der Rhythmus des bewegten Bildes wird zum wichtigsten Aspekt erhoben, zu dessen Entfesselung wird bald auf jeglichen Inhalt verzichtet. Im Gegensatz zu den deutschen Äquivalenten, besitzen die französischen Filme eine gewisse Art der spielerischen Distanz zum Fehlen konventioneller Inhalte.
Gestalterisch gibt es zahlreiche Interpretationen des Surrealismus. Die Gemeinsamkeit aller ist jedoch das Prinzip der Kombinatorik: Befreit von Gesetzen der Natur und Logik fügen sich die Dinge zu phantastischen, nur intuitiv erfahrbaren Bildern zusammen. Den Film entdecken die Surrealisten bald als geeignetes Medium zur Darstellung des Irrationalen; die Möglichkeiten der Montage erlauben eine Entfesselung der Gedanken von ihren raumzeitlichen Zusammenhängen. Die Dichter Antonin Artaud, Philippe Souplault und Robert Desnos schreiben Drehbücher für surrealistische Filme. |