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An der Stellung der Sterne erkennt Rabbi Löw, dass große Gefahr für das jüdische Ghetto vonPrag droht. Er entschließt sich, den Golem zum Leben zu erwecken. Und tatsächlich verkündet der Kaiser ein Dekret gegen die Juden. Die Urkunde wird von Junker Florian der jüdischen Gemeinde und Rabbi Löw übergeben. Bei dieser Gelegenheit verlieben sich der christliche Junker und die Tochter des Rabbi Löw mit Namen Mirjam. Rabbi Löw wird während eines Festes eine Audienz beim König gewährt. Als durch magische Kräfte verursacht die Kaiserburg einzustürzen droht, kann der Rabbi mit Hilfe des Golems dies verhindern. Zum Dank dafür nimmt der Kaiser das Dekret gegen die Juden zurück.
Während der Rabbi sich in der Kaiserburg aufhält, schleicht Junker Florian unerkannt zu Mirjam ins Haus des Rabbi. Als der Rabbi in sein Haus zurückgekehrt ist, nimmt er dem Golem (gegen dessen Willen) den lebensgebenden Stern von der Brust, woraufhin dieser nach hinten umkippt und liegenbleibt, dann wird er zu einer Dankesfeier in den Tempel gerufen. Der Gehilfe des Rabbi bemerkt den christlichen Eindringling und erweckt aus Eifersucht den Golem wieder zum Leben und gibt ihm den Auftrag den Junker zu vertreiben. In einem Kampf wird der Junker vom Golem vom Dach des Hauses geworfen. Danach setzt der Golem das Haus in Brand und schleift Miriam fort.
Der Golem bricht das Tor der Stadt auf und geht auf das freie Feld hinaus. Er hebt eines der Kinder, die auf den Wiesen spielen, zu sich hinauf. Das Mädchen ist von dem Stern auf der Brust des Golems fasziniert und nimmt ihn an sich. Sogleich stürzt der Golem leblos zu Boden, weil damit sein magisches Leben beendet wurde.
Die Geschichte des Golem beruht auf einer jüdischen Sage aus dem späten 16. Jahrhundert, wonach ein gewisser Rabbi Löwe ein Wesen aus Lehm erschuf und zum Leben erweckte, damit dieses die Juden vor den bösen Christen beschütze.
Paul Wegener, Filmpionier der ersten Stunde, befand sich 1913 während der Dreharbeiten zu "Der Student von Prag" in eben dieser sogenannten goldenen Stadt, als man ihm die Legende des Golem erstmals erzählte. Davon beeinflußt, realisierte er nur ein Jahr später unter der Regie von Henrik Galeen ein entsprechendes Filmprojekt, noch bevor der gleichnamige Roman von Gustav Meyrink 1915 erschien. Dieser Film gilt bis heute als verschollen.
1920 inszenierte er dann so, wie er die Geschichte in Prag erfuhr und ist außerdem, wie schon Jahre zuvor, in der Hauptrolle als unheimliches Wesen zu sehen. Der Film war einer der größten internationalen Kassenerfolge des deutschen Stummfilms.
Entgegen des üblichen frühen Kintopps, in dem die Handlung oft nur auf einer Bühne mit bemalten Lein - oder Pappwänden spielt ist "Der Golem, wie er in die Welt kam" einer der ersten richtigen Filme moderner Prägung überhaupt. Die führende Hand des Regisseurs Wegener ist deutlich erkennbar, auch die darstellerischen Leistungen sind für die damalige Zeit erstaunlich gut, wenn auch die Herkunft der Schauspieler aus dem Sprechtheater Max Reinhardtscher Prägung durch die "theatralische" Mimik und Gestik erkennbar ist und heutzutage leicht als übertrieben und künstlich, bisweilen sogar unfreiwillig komisch erlebt wird.
Mitwirkende bei Ausstattung und Kamera etc. waren die damals führenden Leute: Die liebevolle Ausstattung und die imposanten Bauten von Hanns Pölzig sind beeindruckend. Vor allem die schrägen, verwinkelten und unheimlich anmutenden Häuschen im Ghetto bleiben dem Betrachter in Erinnerung und verweisen auf die Zeit des deutschen filmischen Expressionismus, der seinerzeit Weltruhm hatte und stilbildend für viele internationale Filmschulen bis nach Amerika wirkte.
Ebenfalls erwähnenswert die eindringlichen Bilder diese Films. Die Kamera kurbelte niemand Geringerer als Karl Freund, der nach seiner Übersiedlung in die USA dort 1933 mit "Die Mumie" (Hauptrolle : Boris Karloff) einen der Horror-Klassiker schlechthin inszenierte.
Auch die Spezialeffekte von Carl Boese (der später viel mit Fritz Lang bei dessen spektkulären Filmen zusammenarbeitete) , der zudem als Co-Regisseur fungierte, sind für diese Zeit beachtlich, z.B. die Geburt des Golem, der Einsturz des Schlosses oder das Feuer im Ghetto.
Über den Film (André Stratmann)
Die Geschichte des Golem beruht auf einer jüdischen Sage aus dem späten 16. Jahrhundert, wonach ein gewisser Rabbi Löwe ein Wesen aus Lehm erschuf und zum Leben erweckte, damit dieses die Juden vor den bösen Christen beschütze.
Paul Wegener, Filmpionier der ersten Stunde, befand sich 1913 während der Dreharbeiten zu "Der Student von Prag" in eben dieser sogenannten goldenen Stadt, als man ihm die Legende des Golem erstmals erzählte. Davon beeinflußt, realisierte er nur ein Jahr später unter der Regie von Henrik Galeen ein entsprechendes Filmprojekt, noch bevor der gleichnamige Roman von Gustav Meyrink 1915 erschien.
Der Golem, dessen Handlung in der damaligen Gegenwart spielt, d.h. Anfang des 20. Jahrhunderts, und mit der eigentlichen Sage nicht viel zu tun hat, gilt heute als verschollen, was Wegener sicher nicht unangenehm wäre, war er doch von seinem Werk, bei dem er einige Kompromisses seitens des Produzenten eingehen mußte, nicht
sonderlich begeistert.
1920 inszenierte er dann Der Golem - wie er in die Welt kam so, wie er die Geschichte in Prag erfuhr und ist außerdem, wie schon sechs Jahre zuvor, in der Hauptrolle als unheimliches Wesen zu sehen. Der Film wird heute als Vorgeschichte des ersten Golem-Films bezeichnet und war einer der größten internationalen Kassenerfolge des deutschen Stummfilms.
Die Stellung der Sterne am Himmel glaubt Rabbi Loew (Albert Steinbrück) zu entlocken, daß seinem Volk großes Unheil drohe.
Und tatsächlich erscheint bald der Junker Florian (Lothar Müthel), ein Vertreter des Kaisers, mit einer schriftlichen Anweisung und fordert die Juden auf, die Stadt zu verlassen. Rein historisch kann es sich dabei nur um Rudolf II. von Habsburg handeln, der ab 1572 in Böhmen als Kaiser regierte und als Anhänger der Gegenreformation in der Tat den Protestanten, d.h. den Christen, Zugeständnisse machte.
Während Florian, dessen Haupt ein fesches, spitzes Hütchen mit Feder ziert, des Rabbis hübscher Tochter Miriam (Lyda Salmonova) nachstellt, erschafft Loew unter Anleitung uralter
Schriften gemeinsam mit seinem Famulus (Ernst Deutsch), so etwas wie ein Gehilfe oder Assistent, aus einem Klumpen Lehm den Golem und erweckt ihn mit Hilfe magischer Zeremonien und eines Amuletts in Form eines Davidsterns zum Leben.
Wie über 200 Jahre später Frankensteins Monster sind auch des Golems erste Schritte noch etwas wacklig. Entgegen des üblichen frühen Kintopps, in dem die Handlung oft nur auf einer Bühne mit bemalten Lein - oder Pappwänden spielt, ist "Der Golem, wie er in die Welt kam" einer der ersten richtigen Filme moderner Prägung überhaupt. Die führende Hand des Regisseurs Wegener ist deutlich erkennbar, auch die darstellerischen Leistungen sind für die damalige Zeit erstaunlich gut, wenn auch auf die oft übertrieben wirkende theatralische Mimik und Gestik nicht ganz verzichtet wird.
Die liebevolle Ausstattung und die imposanten Bauten von Hanns Polzig sind beeindruckend. Vor allem die schrägen, verwinkelten und unheimlich anmutenden Häuschen im Ghetto bleiben dem Betrachter in Erinnerung. Ebenfalls erwähnenswert die eindringlichen Bilder diese Films. Die Kamera kurbelte niemand Geringerer als Karl Freund, der nach seiner Übersiedlung in die USA dort 1933 mit Die Mumie (Hauptrolle : Boris Karloff) einen der Horror-Klassiker schlechthin inszenierte. Auch die Spezialeffekte von Carl Boese, der zudem als Co-Regisseur fungierte, sind für diese Zeit
beachtlich, z.B. die Geburt des Golem, der Einsturz des Schlosses oder das Feuer im Ghetto.