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Musik

Neue Musik für Orchester Die folgt den besonderen dramaturgischen Aufgaben der Musik im Stummfilmkino: sie ist das verbindende Element zwischen Film und Musik.
Sie ist Dialog- und Geräuschersatz , Stillefüller im Raum; sie gliedert die Bildsequenzen wie Kapitel in einem Buch, stützt die innere und äußere Bewegung (schafft Atmosphäre, bildet Emotionen ab, fängt Stimmungen ein, ermöglicht z.B. das Vorausahnen späterer Ereignisse).
Musik ist die adäquate "Kulisse" zur Verlebendigung einer stummen zweidimensionalen "Ungeheuerlichkeit", sie erzeugt "Wirklichkeitsnähe " der gemeinsam auf der Leinwand betrachteten und gefühlten Emotion.

 

Zweitprojektion auf separate Leinwand mit neu übersetzten deutschen Zwischentiteln.

Uraufführung einer neuen Musik für Orchester, Solisten, doppeltes Schlagwerk, Flügel, Cembalo, Orgel und Chor von Wilfried Kaets

Die Musik wird dabei dramaturgisch angepasst an die filmischen Szenen:
  • in großen dynamischen Spannungsbögen und szenischen Details
  • in ordnender Bewegung durch die strukturellen und inhaltlichen Handlungsebenen des Films
  • in der Ganzheit der harmonisch-melodischen, rhythmischen, klangfarblichen und dynamischen Gestaltungsmittel.
So wählt Kaets z.B. für die Person des Jesus eine im Trio einer quasi "musikalischen Dreifaltigkeit" stets unisono erklingenden Farbe von Sopran (oral), Querflöte (labial) und Klarinette (lingual) als reduziertest mögliche Kernfarbe umfassendem atembezogenen Musizierens.
Es wechseln " bürgerlich"-schlichte Kompositionen in Harmonie, Melodie und Rhythmus (z.B. wo Jesus "sehr menschlich" mit Kindern im Garten sitzt) mit aggressivsten Ballungen aller zur Verfügung stehenden Parameter (etwa bei der Kreuzigungssequenz).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Musik soll dabei immer schon "auf der ersten Ebene" wirken (also z.B. ein Gefühl der Trauer oder Verlassenheit erzeugen beim Betrachter), geht aber in ihrer kompositorischen Struktur bewusst deutlich darüber hinaus: so verändern (verlängern) sich beispielsweise die musikalischen Taktstrukturen unmerklich immer dann, wenn Jesus Wunder wirkend in das Geschehen eingreift - er und sein Handeln sind eben nicht von dieser Welt und können sie und unsere Wahrnehmung davon verändern.
Das Kernthema von Chor und Orchester, das im Film immer wieder erklingt und Jesu lichtvolle und heilende Erscheinung begleitet, heißt "Lux calida - salvator mundi" (Warmes Licht, Retter der Welt). und folgt der Idee, Lichtstrahlen und seine warmen bis gleißenden Reflexionen zu verklanglichen.

Mitwirkende der Uraufführung 2007:

Ein gemeinschaftliches  Kulturprojekt  der Rochuskirche mit der RochusMusikschule e.V. (RMS)

RochusChor 
Suzanne Thorp: Sopran (Dozent  RMS)
Norbert Rodenkirchen: Querflöte
Peter Junk: Klarinette  (Dozent  RMS)
Matthias Haarmann: Konzertorgel
Steffen Paesler: Flügel (Dozent  RMS)
Thomas Roß: Cembalo
Nobert Krämer: Schlagwerk (Dozent  RMS)
Ralf Kurley: Schlagwerk (Dozent  RMS)
1. Violine:  Ljuba Jovanovic  (Dozent  RMS), Takahashi Chizuko; Volha Hanchar; Svetlana Straub
2. Violine : Beate Kleinert  ; Alexander Eger ; Jonathan Kleinert
Viola: Tobias Röthlin; Irina Baiteriakova
Violoncello: Christophe Corazolla, n.n.
Kontrabass: Marco Göhre

Stummfilm- und Monitortechnik: Joachim Steinigeweg
Präsentation Zwischentitel: Matthias Delahaye, Raphael Kaets
Lichttechnik: Thomas Roß
Tontechnik: Jan Philipp Knaak (Dozent  RMS)