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Inhalt - ŠINJEL ( Der Mantel)

Erzählt wird die tragische und zugleich komische Geschichte von Akakij Akakijewitsch und dem Aufstieg einer unbedeutenden zu einer bedeutenden Person. Akakij Akakijewitsch, dessen Leben bereits mit einer bezeichnenden Namensgebung und Taufe beginnt, führt ein tristes, einsames Leben in Sankt Petersburg. Er ist mit Leib und Seele Beamter, genauer gesagt: Kopist. Der Beruf des Abschreibens füllt sein ganzes Leben aus. Er ist davon so begeistert, dass er sogar Lieblingsbuchstaben hat. Zeitweise arbeitet er zwar abends zu Hause weiter, aber am gesellschaftlichen Leben nimmt er nicht teil. Von seinem Arbeitskollegen wird er nur verspottet, was er jedoch ignoriert bzw. gar nicht wahr nimmt. Sein Leben ändert sich erst, als er beschließt, sich einen neuen Mantel zu leisten. Nach langem Sparen (und Hungern) hält Akakij Akakijewitsch endlich seinen neuen Mantel in
den Händen. Der Mantel verwandelt Akakij Akakijewitsch sowohl äußerlich wie auch innerlich.

Er nimmt plötzlich das Leben um sich herum wahr und wird auch von
anderen wahrgenommen. Seine Kollegen veranstalten dem neuen Mantel zu
Ehren sogar eine kleine Feier. Akakij wird dazu zwar herzlich
empfangen, ebenso schnell verlieren die Gäste jedoch auch wieder das
Interesse an ihm.

 

 

Auf dem Heimweg wird er Opfer eines Verbrechens. Ihm wird der Mantel gestohlen, und er wird zusammengeschlagen. In der Hoffnung, seinen Mantel wieder zu bekommen, wendet sich Akakij Akakijewitsch an eine höhere Stelle, wird jedoch brutal zurückgewiesen und niedergemacht. An dieser Stelle beginnt sein geistiger Verfall, und er stirbt kurz darauf an den Qualen, seinen geliebten Mantel nicht zurückbekommen zu haben.

In expressionistischer Manier zeichnen die Autoren eine bedrohliche Umwelt urbaner Düsternis. Das Spiel von Licht und Schatten, die Einsamkeit einer verschneiten Straße oder überdimensionale Monumente und Mauern isolieren den Helden, bringen seine Verlassenheit und Hilflosigkeit zum Ausdruck. Diese exzentrisch stilisierte Filmversion
von Gogols Novelle trägt deutlich die Züge einer romantischen Groteske im Geiste E. T. A. Hoffmanns. Sie ist einer der ersten ambitionierten Versuche, für die literarische Sprache und den spezifischen Stil eines Autors ein filmisches Äquivalent zu finden. An Gogols Vorlage versuchten sich später noch einige Regisseure. (hp)