Der Golem und wie er in die Welt kam

Der Golem und wie er in die Welt kam
Der Golem und wie er in die Welt kam
Der Golem und wie er in die Welt kam
Der Golem und wie er in die Welt kam

Der Golem und wie er in die Welt kam

Kurz und knapp

Der Film wurde nach dem Sagenkreis um den Prager Rabbiner Judah Löw gedreht und berichtet über die jüdische Legende vom Golem:
Das Prager Ghetto im 16. Jahrhundert. Als Rabbi Löw in den Sternen liest, dass der jüdischen Gemeinschaft Unheil droht, schafft er nach einer alten Legende eine mächtige Lehmfigur, den Golem, und haucht ihr mit magischen Kräften Leben ein.
Der Golem rettet das Leben des Kaisers, und dieser widerruft seinen Befehl, die Juden aus der Stadt zu weisen. Damit hat der Golem eigentlich seinen Zweck erfüllt, aber als Löws Assistent ihn benutzt, um einen Rivalen zu bekämpfen, läuft der Golem Amok und setzt die Stadt in Flammen. Besiegt wird er erst durch ein kleines Mädchen, das ihm den Stern von der Brust löst, mit dem der Rabbi ihm das Leben gab.

Der Golem, wie er in die Welt kam ist ein expressionistischer deutscher Film von Paul Wegener und Carl Boese aus dem Jahr 1920. Er gilt als einer der größten Klassiker des Stumm-, Horror-, expressionistischen und Deutschen Films.

Bemerkenswert ist die plastische Filmarchitektur von Hans Poelzig und Kurt Richter im Stil des Expressionismus. Sie trägt maßgeblich zum märchenhaft-romantischen Gesamteindruck des Filmes bei. Der Film war einer der international größten Erfolge des deutschen Stummfilms. In monatelang ausverkauften Vorstellungen war der Film in den Vereinigten Staaten und sogar in China zu sehen.

Inhalt

An der Stellung der Sterne erkennt Rabbi Löw, dass große Gefahr für das jüdische Ghetto vonPrag droht. Er entschließt sich, den Golem zum Leben zu erwecken. Und tatsächlich verkündet der Kaiser ein Dekret gegen die Juden. Die Urkunde wird von Junker Florian der jüdischen Gemeinde und Rabbi Löw übergeben. Bei dieser Gelegenheit verlieben sich der christliche Junker und die Tochter des Rabbi Löw mit Namen Mirjam. Rabbi Löw wird während eines Festes eine Audienz beim König gewährt. Als durch magische Kräfte verursacht die Kaiserburg einzustürzen droht, kann der Rabbi mit Hilfe des Golems dies verhindern. Zum Dank dafür nimmt der Kaiser das Dekret gegen die Juden zurück.

Während der Rabbi sich in der Kaiserburg aufhält, schleicht Junker Florian unerkannt zu Mirjam ins Haus des Rabbi. Als der Rabbi in sein Haus zurückgekehrt ist, nimmt er dem Golem (gegen dessen Willen) den lebensgebenden Stern von der Brust, woraufhin dieser nach hinten umkippt und liegenbleibt, dann wird er zu einer Dankesfeier in den Tempel gerufen. Der Gehilfe des Rabbi bemerkt den christlichen Eindringling und erweckt aus Eifersucht den Golem wieder zum Leben und gibt ihm den Auftrag den Junker zu vertreiben. In einem Kampf wird der Junker vom Golem vom Dach des Hauses geworfen. Danach setzt der Golem das Haus in Brand und schleift Miriam fort.

Der Golem bricht das Tor der Stadt auf und geht auf das freie Feld hinaus. Er hebt eines der Kinder, die auf den Wiesen spielen, zu sich hinauf. Das Mädchen ist von dem Stern auf der Brust des Golems fasziniert und nimmt ihn an sich. Sogleich stürzt der Golem leblos zu Boden, weil damit sein magisches Leben beendet wurde.

Die Geschichte des Golem beruht auf einer jüdischen Sage aus dem späten 16. Jahrhundert, wonach ein gewisser Rabbi Löwe ein Wesen aus Lehm erschuf und zum Leben erweckte, damit dieses die Juden vor den bösen Christen beschütze.

Paul Wegener, Filmpionier der ersten Stunde, befand sich 1913 während der Dreharbeiten zu „Der Student von Prag“ in eben dieser sogenannten goldenen Stadt, als man ihm die Legende des Golem erstmals erzählte. Davon beeinflußt, realisierte er nur ein Jahr später unter der Regie von Henrik Galeen ein entsprechendes Filmprojekt, noch bevor der gleichnamige Roman von Gustav Meyrink 1915 erschien. Dieser Film gilt bis heute als verschollen.

1920 inszenierte er dann so, wie er die Geschichte in Prag erfuhr und ist außerdem, wie schon Jahre zuvor, in der Hauptrolle als unheimliches Wesen zu sehen. Der Film war einer der größten internationalen Kassenerfolge des deutschen Stummfilms.

Entgegen des üblichen frühen Kintopps, in dem die Handlung oft nur auf einer Bühne mit bemalten Lein – oder Pappwänden spielt ist „Der Golem, wie er in die Welt kam“ einer der ersten richtigen Filme moderner Prägung überhaupt. Die führende Hand des Regisseurs Wegener ist deutlich erkennbar, auch die darstellerischen Leistungen sind für die damalige Zeit erstaunlich gut, wenn auch die Herkunft der Schauspieler aus dem Sprechtheater Max Reinhardtscher Prägung durch die „theatralische“ Mimik und Gestik erkennbar ist und heutzutage leicht als übertrieben und künstlich, bisweilen sogar unfreiwillig komisch erlebt wird.

Mitwirkende bei Ausstattung und Kamera etc. waren die damals führenden Leute: Die liebevolle Ausstattung und die imposanten Bauten von Hanns Pölzig sind beeindruckend. Vor allem die schrägen, verwinkelten und unheimlich anmutenden Häuschen im Ghetto bleiben dem Betrachter in Erinnerung und verweisen auf die Zeit des deutschen filmischen Expressionismus, der seinerzeit Weltruhm hatte und stilbildend für viele internationale Filmschulen bis nach Amerika wirkte.

Ebenfalls erwähnenswert die eindringlichen Bilder diese Films. Die Kamera kurbelte niemand Geringerer als Karl Freund, der nach seiner Übersiedlung in die USA dort 1933 mit „Die Mumie“ (Hauptrolle : Boris Karloff) einen der Horror-Klassiker schlechthin inszenierte.

Auch die Spezialeffekte von Carl Boese (der später viel mit Fritz Lang bei dessen spektkulären Filmen zusammenarbeitete) , der zudem als Co-Regisseur fungierte, sind für diese Zeit beachtlich, z.B. die Geburt des Golem, der Einsturz des Schlosses oder das Feuer im Ghetto.

Über den Film (André Stratmann)

Die Geschichte des Golem beruht auf einer jüdischen Sage aus dem späten 16. Jahrhundert, wonach ein gewisser Rabbi Löwe ein Wesen aus Lehm erschuf und zum Leben erweckte, damit dieses die Juden vor den bösen Christen beschütze.

Paul Wegener, Filmpionier der ersten Stunde, befand sich 1913 während der Dreharbeiten zu „Der Student von Prag“ in eben dieser sogenannten goldenen Stadt, als man ihm die Legende des Golem erstmals erzählte. Davon beeinflußt, realisierte er nur ein Jahr später unter der Regie von Henrik Galeen ein entsprechendes Filmprojekt, noch bevor der gleichnamige Roman von Gustav Meyrink 1915 erschien.

Der Golem, dessen Handlung in der damaligen Gegenwart spielt, d.h. Anfang des 20. Jahrhunderts, und mit der eigentlichen Sage nicht viel zu tun hat, gilt heute als verschollen, was Wegener sicher nicht unangenehm wäre, war er doch von seinem Werk, bei dem er einige Kompromisses seitens des Produzenten eingehen mußte, nicht
sonderlich begeistert.

Entgegen des üblichen frühen Kintopps, in dem die Handlung oft nur auf einer Bühne mit bemalten Lein – oder Pappwänden spielt ist „Der Golem, wie er in die Welt kam“ einer der ersten richtigen Filme moderner Prägung überhaupt. Die führende Hand des Regisseurs Wegener ist deutlich erkennbar, auch die darstellerischen Leistungen sind für die damalige Zeit erstaunlich gut, wenn auch die Herkunft der Schauspieler aus dem Sprechtheater Max Reinhardtscher Prägung durch die „theatralische“ Mimik und Gestik erkennbar ist und heutzutage leicht als übertrieben und künstlich, bisweilen sogar unfreiwillig komisch erlebt wird.

Mitwirkende bei Ausstattung und Kamera etc. waren die damals führenden Leute: Die liebevolle Ausstattung und die imposanten Bauten von Hanns Pölzig sind beeindruckend. Vor allem die schrägen, verwinkelten und unheimlich anmutenden Häuschen im Ghetto bleiben dem Betrachter in Erinnerung und verweisen auf die Zeit des deutschen filmischen Expressionismus, der seinerzeit Weltruhm hatte und stilbildend für viele internationale Filmschulen bis nach Amerika wirkte.

Ebenfalls erwähnenswert die eindringlichen Bilder diese Films. Die Kamera kurbelte niemand Geringerer als Karl Freund, der nach seiner Übersiedlung in die USA dort 1933 mit „Die Mumie“ (Hauptrolle : Boris Karloff) einen der Horror-Klassiker schlechthin inszenierte.

Auch die Spezialeffekte von Carl Boese (der später viel mit Fritz Lang bei dessen spektkulären Filmen zusammenarbeitete) , der zudem als Co-Regisseur fungierte, sind für diese Zeit beachtlich, z.B. die Geburt des Golem, der Einsturz des Schlosses oder das Feuer im Ghetto.

Über den Film (André Stratmann)

Die Geschichte des Golem beruht auf einer jüdischen Sage aus dem späten 16. Jahrhundert, wonach ein gewisser Rabbi Löwe ein Wesen aus Lehm erschuf und zum Leben erweckte, damit dieses die Juden vor den bösen Christen beschütze.

Paul Wegener, Filmpionier der ersten Stunde, befand sich 1913 während der Dreharbeiten zu „Der Student von Prag“ in eben dieser sogenannten goldenen Stadt, als man ihm die Legende des Golem erstmals erzählte. Davon beeinflußt, realisierte er nur ein Jahr später unter der Regie von Henrik Galeen ein entsprechendes Filmprojekt, noch bevor der gleichnamige Roman von Gustav Meyrink 1915 erschien.

Der Golem, dessen Handlung in der damaligen Gegenwart spielt, d.h. Anfang des 20. Jahrhunderts, und mit der eigentlichen Sage nicht viel zu tun hat, gilt heute als verschollen, was Wegener sicher nicht unangenehm wäre, war er doch von seinem Werk, bei dem er einige Kompromisses seitens des Produzenten eingehen mußte, nicht
sonderlich begeistert.
1920 inszenierte er dann Der Golem – wie er in die Welt kam so, wie er die Geschichte in Prag erfuhr und ist außerdem, wie schon sechs Jahre zuvor, in der Hauptrolle als unheimliches Wesen zu sehen. Der Film wird heute als Vorgeschichte des ersten Golem-Films bezeichnet und war einer der größten internationalen Kassenerfolge des deutschen Stummfilms.

Die Stellung der Sterne am Himmel glaubt Rabbi Loew (Albert Steinbrück) zu entlocken, daß seinem Volk großes Unheil drohe.
Und tatsächlich erscheint bald der Junker Florian (Lothar Müthel), ein Vertreter des Kaisers, mit einer schriftlichen Anweisung und fordert die Juden auf, die Stadt zu verlassen. Rein historisch kann es sich dabei nur um Rudolf II. von Habsburg handeln, der ab 1572 in Böhmen als Kaiser regierte und als Anhänger der Gegenreformation in der Tat den Protestanten, d.h. den Christen, Zugeständnisse machte.
Während Florian, dessen Haupt ein fesches, spitzes Hütchen mit Feder ziert, des Rabbis hübscher Tochter Miriam (Lyda Salmonova) nachstellt, erschafft Loew unter Anleitung uralter
Schriften gemeinsam mit seinem Famulus (Ernst Deutsch), so etwas wie ein Gehilfe oder Assistent, aus einem Klumpen Lehm den Golem und erweckt ihn mit Hilfe magischer Zeremonien und eines Amuletts in Form eines Davidsterns zum Leben.

Wie über 200 Jahre später Frankensteins Monster sind auch des Golems erste Schritte noch etwas wacklig. Entgegen des üblichen frühen Kintopps, in dem die Handlung oft nur auf einer Bühne mit bemalten Lein – oder Pappwänden spielt, ist „Der Golem, wie er in die Welt kam“ einer der ersten richtigen Filme moderner Prägung überhaupt. Die führende Hand des Regisseurs Wegener ist deutlich erkennbar, auch die darstellerischen Leistungen sind für die damalige Zeit erstaunlich gut, wenn auch auf die oft übertrieben wirkende theatralische Mimik und Gestik nicht ganz verzichtet wird.
Die liebevolle Ausstattung und die imposanten Bauten von Hanns Polzig sind beeindruckend. Vor allem die schrägen, verwinkelten und unheimlich anmutenden Häuschen im Ghetto bleiben dem Betrachter in Erinnerung. Ebenfalls erwähnenswert die eindringlichen Bilder diese Films. Die Kamera kurbelte niemand Geringerer als Karl Freund, der nach seiner Übersiedlung in die USA dort 1933 mit Die Mumie (Hauptrolle : Boris Karloff) einen der Horror-Klassiker schlechthin inszenierte. Auch die Spezialeffekte von Carl Boese, der zudem als Co-Regisseur fungierte, sind für diese Zeit
beachtlich, z.B. die Geburt des Golem, der Einsturz des Schlosses oder das Feuer im Ghetto.

Musik

Neue Musik für Orgel und Klarinette von Wilfried Kaets. Alternative Musiken für Klavier und Klarinette sowie für Klavier bzw. Orgel solo.

Die Musik orientiert sich strukturell an den filmmusikdramaturgischen Zugängen der Stummfilmzeit, verwendet auch zum Teil Themen aus Kinotheken der zwanziger Jahre und vor allem zahlreiche Melodien aus dem jüdischen Kulturbereich (hebräische, aramäische und jiddische Musikstücke und Lieder), ist aber in weiten Teilen eine Neukomposition.

Dies gilt in formaler Hinsicht durch Klangfarben von Orgel und Klarinette, als auch im eigentlichen Notensatz, der den zeitgenössischen Komponisten präsentiert und nicht versucht, alte Modelle zu kopieren. Dadurch gelingt eine spannende Balance „alter Bilder“ und „neuer Töne“, die aber nicht einfach kontrapunktisch neben oder gegen den Film laufen sondern eine dramaturgisch stimmige Verzahnung erzeugen.

Die Musik ist entstanden in Reminiszens an die große Tradition der Stummfilmmusiken der zwanziger Jahre in Deutschland. Sie stellt eine zeittypische Kombination von Filmmusiktechniken im Kino der Stummfilmära dar mit Kompilation (als der Verwendung bereits vorhandener als passend befundener bzw. passend bearbeiteter Werke) und Komposition (also dem Neuentwurf von Musik für den speziellen Bedarf). Zentrale Themen bilden dabei gemäß der in der spätbürgerlichen Kunstanschauung verwurzelten Anlage des Films sowie der besonderen „jüdisch-christlichen“ Thematik Kompositionen und Bearbeitungen chassidischer, jiddischer weltlicher und geistlicher Gesänge und Melodien.

Die Neukompositionen allerdings spüren dem Geist der zeitgenössischen Stummfilmmusik anfangs des letzten Jahrhunderts nach. Die Musik wird so klingen, wie es 1920 in einem Kino hätte sein können – sie soll die Qualitäten des Films eigengesetzlich, eng an der Vorlage ausgerichtet musikalisch zum Leben bringen, dem stummen Spiel akustisches Leben einhauchen.

So fügt sich der „Der Golem“ gut in diese Reihe ein, weil es eben nicht nur ein Genre-Horrorfilm ist, sondern auch eine filmische Variation zum Themenkreis: – wie gehen Menschen miteinander um, welches Leid fügen sie einander zu ? – Verblendung und Instrumentalisierung von Macht gegenüber anderen – Verantwortung für die Schöpfung -Liebe und Hingabe.

Regie

Paul Wegener

*11.12.1874 Arnoldsdorf, Ostpreußen (heute Jarantowice, Polen) †13.09.1948 Berlin

 

Kindheit auf dem väterlichen Gut Bischdorf (Ermland), 1883-94 Gymnasien in Rössel und Königsberg bis zum Abitur, daneben als Komparse am Stadttheater. Jura-Studium in Freiburg (Breisgau) und Leipzig; Schauspielunterricht. 1895 Stadttheater Rostock, 1896-1903 wechselnde Bühnen, 1906 Deutsches Theater Berlin.

Gemeinsam mit dem Autor Hanns Heinz Ewers und dem Kameramann Guido Seeber erarbeitet er das Drehbuch zu „Der Student von Prag“, 1913 von Stellan Rye mit Wegener in der Doppelrolle gedreht; der Film gilt neben Max Macks „Der Andere“ (1912/13) als das erste künstlerisch bedeutende Werk des deutschen Films. Die Befreiung der Bildästhetik vom Plot und die Integration von Fantastik in die Handlung bestimmen Wegeners Arbeit als Regisseur und Darsteller, z.B. in „Rübezahls Hochzeit“ und „Der Rattenfänger“. „Der Golem, wie er in die Welt kam“ nach einer jüdischen Legende ist 1920 ein Erfolg.

Referenzen zum Film

Überblick
Darsteller
Neue Musik für Orgel und Klarinette von Wilfried Kaets. Alternative Musiken für Klavier und Klarinette sowie für Klavier bzw. Orgel solo.