Der General

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Kurz und knapp

„Der General“ ist eine 1926 gedrehte Action-Filmkomödie von und mit Buster Keaton. Der Film spielt zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges und basiert auf dem historisch verbürgten Andrews-Überfall vom 12. April 1862. Der Lokomotivführer Johnnie Gray nimmt einsam die Verfolgung seiner von nordstaatlichen Spionen entführten Lokomotive „General“ auf. Mit Hartnäckigkeit, waghalsigen Manövern und Erfindungsreichtum gelingt es ihm, sowohl seine Maschine als auch die Gunst seines geliebten Mädchens Annabelle Lee zurückzuerobern. Der General zählt zu den bedeutendsten Komödien der Filmgeschichte.

 

 

 

 

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Empfohlen ab 8 Jahren und für Eltern und Großeltern. Wie war das eigentlich damals im Kino zur Stummfilmzeit? Mit Hilfe des Stummfilmmusikers Wilfried Kaets zeigen wir, wie Kino in den Tagen ohne Ton ausgesehen hat.

Der Film spielt in der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs. Lokomotivführer Johnny hat zwei große Lieben: seine Lokomotive „Der General“ und Annabelle, seine Freundin.
Als eines Tages die gegnerischen Soldaten seinen Zug klauen, nimmt Johnny sofort die Verfolgung auf. Zu Fuß, mit der Draisine und schließlich mit einer zweiten Lok überwindet er alle Hindernisse, die die Gegner ihm in den Weg legen.
Im gegnerischen Hauptquartier angekommen, entdeckt er seine Freundin Annabelle, die im entführten Zug saß. Johnny weiß, was er zu tun hat: Er muss Annabelle befreien und seine Lokomotive, den „General“, zurückklauen! Und Johnny hat auch etliche fiese Tricks drauf, wie man gegnerische Züge aufhalten kann….

 

Zu den Dreharbeiten:

Am 8. Juni 1926 begannen die Dreharbeiten.
Gedreht wurde auf 35 mm mit meist drei Kameras, manchmal vier, wobei eine Einstellung – von Ausnahmen abgesehen – stets mit zwei Kameras gefilmt wurde. Wie üblich wurde ohne vorgefertigtes Drehbuch gearbeitet. Auch während der Dreharbeiten war Keaton offen für Improvisationen.
Auf dem dramatischen Höhepunkt sollte eine Lokomotive über eine in Brand gesetzte Brücke fahren und dabei in die Tiefe stürzen. Für diese Szene verzichtete Keaton auf die Verwendung eines Modells. Über den Fluss wurde eigens eine etwa 70 Fuß lange Eisenbahnbrücke konstruiert. Eine der alten Lokomotiven wurde mit einer Puppe im Führerhaus besetzt und in Gang gesetzt.

Neben einigen 100 Darstellern, die als Soldaten der Unionstruppen vor der Kamera standen, kamen über 3000 Schaulustige aus dem ganzen Land, um der Szene, die nur einmal gedreht werden konnte, beizuwohnen. Als die Lokomotive die Mitte der Brücke, auf der ein Feuer entzündet worden war, überquerte, wurden vorbereitete Sprengsätze gezündet. Das Lokomotiven-Wrack blieb noch Jahrzehnte lang als Touristenattraktion im Flussbett liegen und wurde erst im Zuge des Zweiten Weltkriegs entfernt, als der Stahl zu Kriegszwecken gebraucht wurde. Die Einstellung kostete alleine rund $ 42.000 – dies entspricht heute ungefähr $ 525.000 – und gilt als teuerste der ganzen Stummfilmepoche.

Zum Film

Das Werk entstand auf dem Höhepunkt von Keatons Ruhm und gilt als eine der teuersten Komödien der Stummfilmära. Der Misserfolg der Produktion bei Publikum und Kritikern brachte das Ende von Keatons künstlerischer Unabhängigkeit. Als Ende der 1950er Jahre seine mittlerweile vergessenen Stummfilme wiederentdeckt wurden, stand „Der General“ im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Seither zählt der Film innerhalb der Rezeption aufgrund seiner stringenten Dramaturgie und ambitionierten Bildgestaltung zu den bedeutendsten Komödien der Filmgeschichte.

Musik

Neue Musik von Wilfried Kaets für konzertante Orgel, Midivibraphon und Schlagwerk.

Die Musik orientiert sich strukturell an den filmmusikdramaturgischen Zugängen der Stummfilmzeit, verwendet auch zum Teil Themen aus Kinotheken der zwanziger Jahre, ist aber in weiten Teilen eine Neukomposition.

Dies gilt in formaler Hinsicht durch Klangfarben etwa des Midivibraphon als auch im eigentlichen Notensatz, der den zeitgenössischen Komponisten präsentiert und nicht versucht, alte Modelle zu kopieren. Dadurch gelingt eine spannende Balance „alter Bilder“ und „neuer Töne“, die aber nicht einfach kontrapunktisch neben oder gegen den Film laufen, sondern eine dramaturgisch stimmige Verzahnung erzeugen.

Der Stummfilm wurde bislang in verschiedenen Kinos, Kirchen und Konzertsälen in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz erfolgreich aufgeführt. Weitere Konzerte sind projektiert.

 

Regie

Buster Keaton

(eigentlich Joseph Francis Keaton; * 4. Oktober 1895 in Piqua, Kansas; † 1. Februar 1966 in Woodland Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, Komiker und Regisseur. Keaton zählte neben Charles Chaplin und Harold Lloyd zu den erfolgreichsten Komikern der Stummfilmzeit. Wegen seines bewusst ernsten, stoischen Gesichtsausdrucks wurde er The Great Stoneface und Der Mann der niemals lachte genannt. Ein weiteres Markenzeichen ist sein pork pie hat, ein runder, flacher Hut aus Filz.

Durch sein akrobatisches Talent machte er schon als Kind Karriere im Vaudeville-Varieté, ehe er mit einundzwanzig Jahren in den Filmen von Roscoe Arbuckle auftrat. Drei Jahre später begann er mit der Produktion eigener, sehr erfolgreicher Komödien. Mit The Navigator gelang ihm 1924 der Durchbruch und der Anschluss zu den beliebtesten Komikern seiner Zeit, Chaplin und Lloyd.
Im Zuge des finanziellen Misserfolgs seines aufwendigen Films The General wurde Keaton 1928 Schauspieler bei MGM. 1933 wurde er, mittlerweile alkoholkrank, aufgrund anhaltender Konflikte mit dem Firmenvorstand gekündigt und geriet in Vergessenheit. In den 1950er Jahren begann die Wiederentdeckung und Würdigung seiner technisch innovativen Stummfilmkomödien, die heute zu den bedeutendsten Werken der Filmgeschichte gezählt werden.

 

Referenzen zum Film

Überblick
Darsteller
Neue Musikfassung für Orgel: Wilfried Kaets